Frohe Festtage und einen guten Rutsch... (24.12.2012)

Liebe Leserinnen und Leser,

wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu. Wieder blieb so vieles ungetan, was hätte getan werden sollen. Und so sind zumindest meine neuerlichen Vorsätze dieselben wie im vorherigen Jahr. Nämlich: es im neuen Jahr endlich besser zu machen. Wir werden sehen, ob es mir gelingt.

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich jedenfalls ein besinnliches Fest im Kreis der Ihnen nahe stehenden und dass sich alle Ihre Wünsche und guten Vorsätze im neuen und für das neue Jahr erfüllen.

Bleiben Sie gesund und uns gewogen.

In diesem Sinne...

Frank und Nick




vip

Leseprobe - "wenn es nacht wird in der birne" (21.10.2012)

Liebe Leserinnen und Leser,

nachfolgend finden Sie hier nun die versprochene Leseprobe von wenn es nacht wird in der birne, der ersten von insgesamt 17 Kurzgeschichten aus Nick Evans Kurzgeschichten-Sammlung VIP-very impertinent people (Stories von Leben und Tod). Es handelt sich hierbei um eine vom Autor für die geplante Neuauflage in 2013 überarbeitete Fassung. Sämtliche Rechte an VIP liegen bei Nick Evans. Eine komplette Story aus VIP wurde hier im Blog bereits am 01.03.2010 mit lady w. veröffentlicht. Sie finden diese in der Navigationsleiste unter der Rubrik Kurzgeschichten Nick Evans.





wenn es nacht wird in der birne


Es war schon recht spät an diesem Sommerabend in Paris. Der Himmel war klar und wenn man sich darauf einließ, konnte man sich in seiner Sternenvielfalt verlieren. Und doch hatte man das Gefühl, dass man die Luft hätte schneiden können.

„Viel schwül“, bemerkte Louis. „Könnte kotzen. Blutdruck macht mich fertig.“

„Solltest was gegen unternehmen“, sagte Jacques. „Sonst platzt irgendwann dein Schädel; du läufst blind durch die Gegend, siehst scheiße aus, und dir regnet‘s ständig in den Hals.“

Louis Perrier hielt sich für einen Schriftsteller, weil er vor einer halben Ewigkeit bei einem seinerzeit aufstrebenden Ärsche-und-Tittenblättchen ein paar Kurzgeschichten in einer eigens von ihm kreierten Rubrik namens „Banalités de la vie quotidienne d‘un clochard“ untergebracht hatte. Inzwischen kannte, zumindest dem Namen nach, jeder das „Butts & Boobs Magazine“, und nun hatten sie es nicht mehr nötig, ihre Seiten mit Banalitäten aus Louis Perriers Alltagsleben zu füllen.

Jacques Lacroix war recht erfolgreich als Texter einer renommierten Pariser Werbeagentur und seltsamerweise Louis langjähriger und bester Freund. Beide waren, im eigentlichen Widerspruch zu ihren Jobs, im Privatleben eiserne Verfechter des minimalistischen Sprachgebrauchs.
Jetzt saßen sie, wie fast an jedem Samstagabend, in dem kleinen Bistro schräg gegenüber des Place de l‘Opera auf der Terrasse und beobachteten die Reisebusse, die ankamen und Touristen aus aller Welt importierten und die abfahrenden, wie sie andere rauskarrten. Einen Haufen armseliger Arschlöcher.

„Was gegen unternehmen, ja?“ wiederholte Louis. „Und was denn zum Beispiel?“

„Weniger saufen wär ‘ne Maßnahme“, sagte Jacques und ließ seinen Cognacschwenker kreisen.

Möglicherweise hatte er da nicht ganz unrecht. Außer Möbelpolitur hatte Louis schon ziemlich alles ausprobiert, was flüssig war. Obwohl Jacques sich selbst bei der Möbelpolitur nicht ganz sicher war. Louis war 40, ging jedoch locker als Mittfünfziger durch. Mit seinen 1,80 Metern wog er gerade eben 125 Pfund, seine aschgrauen Haare hatten von der Stirn bis zum Scheitelbein bereits einer breiten Lichtung Platz gemacht und tief hängende Tränensäcke ließen seine blassblauen Augen noch blasser erscheinen. Seine Nase erinnerte an den Schnabel eines Greifvogels, seine Ohren waren gigantisch, seine Haut fahl und von tiefen Sorgenfalten durchzogen und die wenigen ihm verbliebenen Zähne waren von Nikotin, Kaffee und unzureichender Mundhygiene übelst gezeichnet. Irgendwie wirkte alles an dem Mann krank. Sogar seine Klamotten sahen krank aus.

„Wenn das dein bester Vorschlag war, möchte ich keine weiteren hören“, sagte Lou und stürzte den Rest seines Pernod in einem Zug hinunter.
„Außerdem nehme ich regelmäßig Tabletten dagegen“, warf er ein, nachdem er sich kurz und heftig geschüttelt hatte. „Morgens und abends.“

„Du wisse, dass der Tablett nix gutt für de Ficki-Ficki“, äffte Jacques seinen algerischen Nachbarn nach. Die beiden machten sich gern über Abdul lustig. Sie mochten ihn nicht. So wie sie allgemein keine Abduls mochten. Und keine Alis und keine Karls, keine Svens, Macs, Toms oder Ivans. So wie sie überhaupt keine Ausländer mochten.

„Nein, im Ernst“, fuhr Jacques fort. „Da ist Hängolin und Baumelwurz drin. Betablocker und so’n Scheiß.“

„Du hast ja keine Ahnung, Junge." Louis bezeichnete Jacques immer wieder als Junge, obwohl der 2 Jahre älter war als er selber. Aber er stellte rein äußerlich das genaue Gegenteil von Louis dar: jugendlich, gut aussehend; mit einem Körper, nach dem sich sogar jüngere, attraktive Frauen noch umdrehten. Aber mit Geld und einem vernünftigen Job konnte man vermutlich leicht gut aussehen. Und dennoch hatte Louis nie so etwas wie Neid durchblicken lassen. Es ging ihm einfach nur am Arsch vorbei. Und vielleicht war eben das Fehlen jeglicher Missgunst der Grund für die jahrelange Freundschaft der beiden Männer.

„Diese Betablocker sind nur in dem Zeug drin, das sie den alten Säcken verschreiben, die ihn eh nicht mehr hoch kriegen. Die Medizin, mein junger Freund“, sagte Louis, während er belehrend den Zeigefinger hob und ein furchtbar wichtiges Gesicht aufsetzte, „ist heute so weit fortgeschritten, dass wir über andere Mittel verfügen, der grassierenden Pestilenz Herr zu werden“.

„Deine Demenz ist auch weit fortgeschritten“, entgegnete Jacques. „Mach doch was du willst. Ist deine Gesundheit.“ Damit war für ihn das Thema erledigt.

Eine Frau schlenderte den Boulevard de la Madeleine herunter in ihre Richtung. Eine von der Sorte, die aus der Ferne ungemein attraktiv wirkte und deren gutes Aussehen sich dann mit jedem Schritt, den sie näher kam, drastisch relativierte. Sie trug ein blaues Sommerkleid mit einem Blumenmuster, in dem die Farbe Gelb dominierte und das trotz seines weiten Schnittes etwas prall in den Hüften saß. Die Nähte vermittelten indes keinen sehr stabilen Eindruck.
Auf dem Kopf hatte sie etwas, das einer Frisur nur sehr entfernt ähnelte: Ein Albtraum aus weißblondierter Dauerwelle, frisch gelegt und hart am Limit vorbei frisiert. Bei genauerem Hinsehen mochte sie etwa im gleichen Alter wie die beiden sein. Ihr Auftreten ließ auf eine Person schließen, die an einer anomalen Megalomanie laborierte.

„Warum trägt die eigentlich ihren Pudel auf dem Kopf spazieren?“ flüsterte Louis, als die Dame auf ungefähr zwanzig Schritte herangekommen war. Beide lachten. Sie war jetzt fast auf Höhe ihres Tisches angelangt und bedachte Lou mit einem verächtlichen Blick. Jacques lächelte ihr freundlich zu und deutete mit dem Kopf eine leichte Verbeugung an.

„Bon soir, Madame!“

Madame lächelte im Vorbeigehen etwas verlegen zurück.

„Und ein freundliches Wuff an den Herrn Gemahl!“ rief Louis ihr hinterher.

Jacques prustete los und wollte sich vor Lachen auf den Oberschenkel schlagen. Da er jedoch schon leicht angetrunken war, verfehlte er ihn, verlor das Gleichgewicht und schlug stattdessen mit dem Kopf auf die Tischplatte, dass die Gläser wackelten. Das spornte den Heiterkeitsausbruch der beiden jedoch noch weiter an. Madame beschleunigte ihre Schritte, und man meinte gar, durch ihren blondierten Pudel eine Verfärbung der Kopfhaut ins Dunkelrote ausmachen zu können. Dann war sie um die Ecke verschwunden.

„Was für ein Spaß“, bemerkte Jacques, immer noch mit Freudentränen in den Augen.

„Ja, nicht wahr!?“ stimmte Louis ihm zu, während er still in sich hineingrinste. Dann, als sich die beiden wieder beruhigt hatten, fragte er unvermittelt: „Wie geht‘s Juliette?“

„Weiß nicht. Hab‘ sie vor drei Wochen rausgeschmissen“, antwortete Jacques.

„Was lief schief?“

„Sie war‘s nicht.“

„Na, du hast Nerven“, entrüstete sich Lou.“ Juliette ist doch eine absolute Traumfrau. Ich würde mir ‘nen kleinen Finger für so eine abhacken. Und alles, was dir zu ihr einfällt, ist: Sie war‘s nicht!?“

„Kleine Finger werden weit überbewertet.“

„Hast recht. Aber ich fand die gut.“

„Aber sie war‘s halt nicht. Wegen mir kannst sie haben. Ich will deine Finger nicht.

„Danke, Mann! Bist ein echter Freund.“

„Nichts zu danken. Schnapp sie dir, Tiger!“

Der garcon kam, brachte beiden noch einen Cognac und stellte Louis einen neuen Krug mit frischem Eiswasser für seinen Absinth hin. Sie schwiegen eine Weile und gaben sich ihren Gedanken hin. Louis hatte keine Probleme damit. Louis hatte beinahe kein Problem mit irgendwas. Vermutlich, weil er sich um kaum etwas einen Kopf machte. Böse Zungen drückten es so aus, dass er zu wenig im Kopf habe um sich einen zu machen.
Jacques nannten sie den Schwätzer. Weil er zu fast jedem Thema seinen Senf dazugeben musste. Es stimmte: Schweigen war nicht seine Stärke. Dieselben Vögel, die ihre despektierlichen Äußerungen Louis betreffend wie Flugzettel über halb Paris verteilten, hatten gar das Gerücht gestreut, Jacques Lacroix leide an einer äußerst seltenen Krankheit, die bewirke, dass er platzen müsse, wenn er auch nur mal für fünf Minuten die Fresse hielte. Selbst im Schlaf rede er ständig, hieß es. Aber bei ihm akzeptierten es die Leute. Er war Werbetexter. Die mussten wohl so sein. Wenngleich dieser ganze Fünf-Minuten-Schwachsinn natürlich ein hanebüchener excrément de merde war.
Nach vier Minuten und siebenunddreißig Sekunden hielt er es dennoch nicht länger aus.

„Wie läuft‘s mit deiner Schreiberei?“ fragte er, bemüht, es möglichst beiläufig klingen zu lassen. Tatsächlich war er schon ein wenig neugierig, was ein Mann, der dem Alkohol seit seinem 14. Lebensjahr heftigst zugetan war, sich noch an kreativem Output abringen konnte.

„Geht voran. Hab‘ gerade meinen zweiten Roman in der Mache.“

„O.k.!? Mir war nicht bewusst, dass du schon einen ersten Roman fertig hast.“

„Oh, ja. Schon vor mehr als einem halben Jahr beendet. Ist ein toller Roman.“

„Dann hast du schon einen Verleger dafür?“

„Ja, weißt du, das ist gar nicht so einfach. Die Leute stellen sich das immer so einfach vor: Begabter Schriftsteller schreibt Buch, Schriftsteller sucht Verleger, findet Verleger, Verleger verlegt Buch, Schriftsteller wird reich und berühmt, und alle leben glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. Für‘n Arsch alles. So läuft das nicht. Du wirst rumgereicht, aufgeweicht, observiert, abserviert und konserviert. Und wenn die große Flaute kommt, erinnern sie sich an dich, kramen dich aus irgendeiner ihrer Schubladen wieder hervor, und wenn du dann berühmt bist, erzählen sie allen, sie hätten‘s ja schon immer gewusst. So läuft der Hase.“

„Worum geht‘s denn?“

„Was meinst du?“

„Dein Buch. Worum geht‘s in deinem ersten Roman?“

„Ach so, das Buch. Ja also, das ist ein Horror-Thriller, der im Umfeld der Tour de France spielt.“

„Welches Jahr?“

„Keine Ahnung. Ist doch egal. Irgendein Jahr halt. Spielt doch keine Geige.“

„Hört sich interessant an. Bis hierher.“

„Ist es auch. Hör zu: Also da ist dieser Fahrer – Gerard Lecidoux. Der gewinnt fast jede Etappe. Fährt die Konkurrenz in Grund und Boden. Ein echtes Tier, sagt der Kommentator in seinen Berichten immer. Sagen andere auch. Alle sagen das. Und jetzt kommt der Clou: der Typ ist wirklich ein Tier. Er ist – pass auf, jetzt kommt‘s – ein Werbär.“

„Ein WAS bitte?“..........



Ende der Leseprobe



vip

Unfreiwillige Sommerpause beendet (17.10.2012)

Liebe Leserinnen und Leser,

persönliche sowie berufliche Gründe haben dazu geführt, dass ich zuletzt so gut wie keine Zeit für das Blog frei machen konnte. Mittlerweile habe ich mein Zeitmanagement aber wieder im Griff, und so werden Sie an dieser Stelle in Kürze die erste versprochene Leseprobe aus Nick Evans Kurzgeschichten-Sammlung VIP finden. Wir beginnen mit seiner ersten und bereits für die in 2013 geplante Neuauflage überarbeiteten Story

     wenn es nacht wird in der birne.

Am kommenden Wochenende dürfte es soweit sein.

In diesem Sinne… so long… und hoffentlich bis bald!



vip

VIP VIEW - Teil 11/16 (24.07.2012)

Liebe Leserinnen und Leser,

lesen Sie hier das Exposé zur elften Kurzgeschichte aus Nick Evans Kurzgeschichten-Sammlung VIP – very impertinent people (Stories von Leben und Tod).



VIP VIEW – Teil 11


rosemaries eier

Rosie und Theresa sind Freundinnen seit ihrem sechsten Lebensjahr und teilen alles – sogar ihre Männer. Als sie am Abend auf die Rolle gehen, scheint jedoch der Wurm drin zu sein. Erst als Theresa entnervt den Club verlässt und auch Rosie eine Stunde später ihre Rechnung bezahlen will, erscheint mit Walter, Mitte bis Ende sechzig Jahre, die gut gekleidete Rettung des Abends.
Als die beiden Frauen sich eine Woche später bei Rosie zu Hause treffen, ist Walter immer noch da. Nicht ganz freiwillig und in einer äußerst demütigenden Situation, wie Theresa nach einem Blick auf den ans Bett gefesselten Mann im Schlafzimmer feststellt – aber das ist den beiden Frauen gerade recht. Denn eins steht fest: Sie werden auf ihre Kosten kommen.



vip

Rechte an VIP wieder bei Nick Evans (13.06.2012)

Liebe Leserinnen und Leser,

nach 10 Jahren liegen sämtliche Rechte an der Verwertung von Nick Evans Kurzgeschichten-Sammlung VIP-very impertinent people (Stories von Leben und Tod) wieder beim Autor selbst. Somit hat sich leider bestätigt, was ich bereits kurz nach dem Start unseres Blogs
am 17.02.2010 geschrieben habe. Die Wahl der Möglichkeit, seine Kurzgeschichten über einen Druckkostenzuschussverlag zu veröffentlichen, hat sich nicht nur als suboptimal, sondern als fatale Fehlentscheidung erwiesen.
Für einen mittleren vierstelligen Betrag sollte man mehr erwarten dürfen, als einmalig und einer unter vielen in irgendeinem Verzeichnis von Neuerscheinungen aufgeführt zu werden. Damit nämlich hatte sich (bis auf den Druck einer überschaubaren Anzahl von Autorenexemplaren, Exemplaren für den Autor, die von diesem rabattiert zu Werbezwecken genutzt werden konnten und einigen weiteren, die vom Buchhandel beim Verlag abgerufen werden konnten – aber niemals auch nur irgendwo im Handel vorrätig waren) die Gegenleistung des Verlags schlichtweg erschöpft. Um alles weitere sollte sich der Vertragspartner (in diesem Fall eben der Autor) selbst kümmern, was zwangsläufig mit weiterem Aufwand – zeitlich und finanziell – verbunden gewesen wäre.

Vielleicht waren die Informationen damals nicht ausreichend. Vielleicht war der damalige Zeitpunkt für die Veröffentlichung unglücklich gewählt und man hätte noch warten sollen. Vielleicht waren wir uns zu sicher, dass das schon so funktionieren wird. Oder vielleicht fiel die Wahl nur auf den falschen DZV. Ganz sicher war es jedenfalls sehr blauäugig, diese Option zu wählen und den Schuh muss ich mir anziehen.
An anderer Stelle habe ich schon einmal darauf hingewiesen, dass ich Nick Evans Buch zu einem wesentlichen Teil mitfinanziert habe. Ich habe ihm letztlich dazu geraten, es auf diesem Weg zu versuchen und ich habe vor mehr als 10 Jahren die Gespräche mit dem Verlag geführt. Doch Jammern hilft hier nicht weiter und in meinem Leben habe ich noch nie so einfach das Handtuch geworfen. Wie also geht es weiter?

Nach wie vor bin ich davon überzeugt, dass Nick Evans Kurzgeschichten-Sammlung Potential hat. Auch die Möglichkeiten, sich heute mit seinen Werken einem größeren Publikum zu präsentieren, haben sich weiterentwickelt. Es gilt demnach, diese Basisvoraussetzungen für eine zweite Chance zu nutzen.

Obwohl Nick in seiner ihm verbleibenden Freizeit akribisch an umfangreichen Manuskripten arbeitet, wird er nach wie vor in unregelmäßigen Abständen Kurzgeschichten exklusiv für dieses Blog zur Verfügung stellen. Es liegt allerdings in der Natur der Sache, dass eine Veröffentlichung der Kurzgeschichten aus VIP hier im Blog keinen Sinn macht. Mit
lady w. wurde am 01.03.2010 bereits eine komplette Kurzgeschichte aus dem Buch für jede/n Leser/in zugänglich gemacht. Dabei wird es auch zukünftig bleiben.

In unserer Reihe VIP VIEW, welche Sie im VIP ARCHIV finden, haben wir bisher zehn von insgesamt sechzehn verbleibenden Kurzgeschichten aus dem Buch als Exposé vorgestellt. Diese Reihe wird auch weiterhin fortgeführt werden.
Zudem ist nunmehr allerdings beabsichtigt, Ihnen demnächst zusätzlich Leseproben zu jeder Story aus VIP exklusiv hier im Blog anzubieten. Anfang 2013 werden wir das Buch dann erneut per Book-on-Demand publizieren, so dass Sie bei Interesse die Möglichkeit haben, die komplette Kurzgeschichten-Sammlung als Ebook oder in gedruckter Version käuflich zu erwerben. Über den Preis müssen wir uns noch ein paar Gedanken machen. Er wird aber definitiv weit unter dem ursprünglich für die Verlagsversion festgelegten Preis liegen.

Wir haben also noch eine Menge Arbeit vor uns. Doch ich hoffe, dass Nick dann endlich die Anerkennung erhält, die er meiner bescheidenen Meinung nach verdient hat. Die Zukunft wird es zeigen…

In diesem Sinne… so long… und hoffentlich bis bald!



vip

Reif zur Veröffentlichung? (04.05.2012)

Kurzgeschichten schreiben – mehr als nur ein Hobby? (Teil 3)

Liebe Leserinnen und Leser,

mit diesem Artikel zum Thema Kurzgeschichten schreiben – mehr als nur ein Hobby? verlasse ich kurz den ursprünglich geplanten chronologischen Faden dieser Serie, weil er zum einen sehr aktuell ist und zum anderen hervorragend in die Rubrik passt.

Die Zeit, die zwischen den Veröffentlichungen meiner letzten beiden Kurzgeschichten liegt, beträgt mehr als 7 Monate! Für ein Kurzgeschichten-Blog, das natürlich von neuen Inhalten lebt, ohne die es keine nennenswerte Zahl an (auf Dauer wiederkehrenden) Besuchern gibt und das ohnehin mit einem schier übermächtigen Wettbewerb zu tun hat, eigentlich eine traurige Angelegenheit. Zumal ich selbst bereits ein anderes Ziel für unsere Präsenz kommuniziert hatte und das Portfolio in Bearbeitung befindlicher Stories (zumindest mich betreffend – bei Nick haben andere Prioritäten z.Zt. Gültigkeit) nicht schlecht gefüllt ist.

ABER…

Mit dem ABER, das ist immer so eine Sache! Ich will mich hier gar nicht auf die billige Art und Weise herausreden, sondern es genau so schildern, wie es ist.

In der Art, wie Sie das Blog heute vorfinden, war es ursprünglich überhaupt nicht geplant! Und auch nach mittlerweile mehr als zwei Jahren im Netz bin ich mir relativ sicher, dass Sie noch nicht die Endversion unseres Auftritts gesehen haben.
Das ganze war damals noch als ein Spaß - nennen Sie es - aus einer Bierlaune heraus - und als Überraschung für Nick gedacht, der mit dem Erstellen einer eigenen Internetpräsenz bis heute nicht allzu viel am Hut hat. Es sollte lediglich ein Fan-Blog für eine alles in allem zunächst doch sehr übersichtliche Gemeinde werden. Somit wäre auch die für mich damit verbundene Arbeit in einem überschaubaren Rahmen geblieben.
Erst während der Arbeit mit und an dem Blog reifte langsam die Erkenntnis in mir, dass alle bis dato investierte Zeit vergebens gewesen wäre, hätte ich es auch weiterhin nur so nebenher betrieben und mit Inhalten gefüllt.

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch! Bezüglich der Qualität eines Internetauftritts wird es i.d.R. immer geteilte Meinungen geben. Sei es die graphische Umsetzung oder die inhaltliche Gestaltung. Wir sind ein noch sehr junges Blog und von Perfektion weit entfernt. Sowohl das eine, als auch das andere betreffend.
Doch sollte SEO irgendwann einmal unser einziges Problem darstellen, wäre ich auch bereit, professionelle (und somit wahrscheinlich kostenpflichtige) Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Aber (da ist schon wieder dieses Wort!) sein wir doch einmal ehrlich: wenn nicht bereits die Ladezeiten einer Seite Ihre Geduld über die Maßen strapazieren, die benutzten Farben keinen epileptischen Anfall bei Ihnen auslösen und das Schriftbild einigermaßen ordentlich ausfällt, kommt es doch hauptsächlich auf den Inhalt an, oder?

Was meine Artikel und natürlich unsere Kurzgeschichten im besondern Maße anbetrifft, haben wir hier sehr wohl kontinuierlich die Möglichkeit, uns weiter zu entwickeln.

Warum ich Ihnen das alles erzähle?

Nun; ich komme auf den eingangs erwähnten zeitlichen Abstand zwischen den beiden zuletzt eingestellten Kurzgeschichten zurück:
auch wenn Sie selbst noch nie eine Geschichte o.ä. geschrieben haben, hat die/der eine oder andere von Ihnen vielleicht schon einmal einen Brief gelesen, den er einige Zeit zuvor selbst verfasst hat. Und es kommt manchmal vor, dass man plötzlich einen Rechtschreibfehler entdeckt, der einem auch nach dem xten Überlesen des Briefes verborgen geblieben ist. Oftmals findet man Formulierungen, die man im Nachhinein vielleicht anders gewählt hätte. Und hin und wieder einzelne Sätze oder ganze Passagen, auf die man auch gänzlich hätte verzichten können.

Ebenso verhält es sich mit meinen Kurzgeschichten. Nicht umsonst lasse ich fertige Geschichten mittlerweile monatelang auf Eis liegen. Das macht sie noch immer nicht perfekt. Meiner Meinung nach jedoch um einiges besser.
Es gibt bereits veröffentlichte Kurzgeschichten von mir im Blog, die ich heute wahrscheinlich in dieser Form nicht mehr veröffentlichen würde. Warum ich sie damals so hier eingestellt habe, wird in weiteren Folgen zu dieser Serie klar werden. Inzwischen habe ich jedenfalls festgestellt, dass sich nach einiger Zeit z.B. zwei verschiedene Stories zu einer Kurzgeschichte zusammenfassen lassen. Das liegt z.T. in der Aktualität von Allerweltsthemen begründet, die mich zwischenzeitlich geradezu anspringen und die mir plötzlich die Möglichkeiten geben, Handlungsfäden zu verknüpfen, die ich ursprünglich mit einem völlig anderen thematischen Hintergrund verbunden hatte. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil beim Verfassen von Kurzgeschichten (im Gegensatz zu Novellen/Romanen).

Nicht zu vergessen bleibt, dass oftmals nur geringfügige Änderungen des Textes, das Weglassen von einzelnen Sätzen oder ganzer Passagen, eine geänderte Absatzgestaltung oder lediglich die Anpassung des Titels der Kurzgeschichte derselben eine vollkommen andere Richtung geben und ihre Grundaussage in einem völlig anderen Licht dastehen lassen können.

Die Idee zu
WALKER ist noch gar nicht so alt. Und für das Gerüst habe ich gerade einmal fünf Minuten gebraucht. Während der Fertigstellung ließ ich mich jedoch immer wieder durch ein anderes Thema ablenken (das passiert mir übrigens sehr häufig), welches mich parallel hierzu beschäftigte, für welches ich eigentlich eine eigenständige Story vorgesehen und für die bereits seit langer Zeit ein fertiges Gerüst gestanden hatte.
Inzwischen können Sie sich sicher vorstellen, was passiert ist!?

Ich bin überzeugt davon, dass es nur von Vorteil sein kann, sich nicht konsequent an einem Thema festzubeißen und womöglich irgendwann an einer Schreibblockade zu verzweifeln. Neue Idee, neue Geschichte. Und nach einiger Zeit fügt sich beinahe alles fast wie von selbst zusammen. Bei mir funktioniert das jedenfalls.

Somit ist auch nicht ausgeschlossen, dass zukünftig wieder in erheblich kürzeren Abständen gleich mehrere neue Kurzgeschichten hier veröffentlicht werden können. Je größer das Portfolio an Ideen und begonnener Stories, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit dafür. Und um es mit einem letzten ABER abzuschließen: sich deshalb (zumindest zeitlich) selbst unter Druck zu setzen, macht nun überhaupt keinen Sinn.
Egal, was man im Leben anfasst; meistens leidet unter derart ungünstigen Voraussetzungen die Qualität dessen, was man als Ergebnis abliefert.


Fortsetzung folgt…


vip

Wir begrüßen unseren neuen VIP „BloggerLatein“ (13.04.2012)

Mit „BloggerLatein“ hat sich nun das sechste Mitglied unserem kleinen elitären Kreis der very important people angeschlossen.
Wir hoffen, dass wir Dich auch in Zukunft hin und wieder vom Alltag ablenken können und verbleiben bis demnächst mit einem

herzlichen Willkommen im Club!



vip

WALKER als eBook lesen oder downloaden (04.04.2012)

Liebe Leserinnen und Leser,

vielleicht erinnern sich einige von Ihnen noch, dass ausgewählte Kurzgeschichten aus der Rubrik FRIENDS schon seit geraumer Zeit auch als eBook zur Verfügung stehen. Es handelt sich hierbei um die Stories

- Die ultimative Waffe (Veröffentlichung 25.03.2010)
- Adiaphora (Veröffentlichung 27.07.2010)
- collateral damage (Veröffentlichung 14.04.2011)


sowie die zu einem eBook mit dem Titel Staatsbürgerlicher Mut zusammengefassten Kurzgeschichten

- courage civique (Veröffentlichung 21.09.2010)
- courage civil (Veröffentlichung 06.11.2010)


Parallel zum Veröffentlichungszeitpunkt von Walker hier im Blog, steht auch diese Kurzgeschichte nun seit gestern als eBook zur Verfügung. Selbstverständlich können Sie diese Option für die genannten Titel kostenlos nutzen. Eine etwaige Registrierung o.ä. Ihrerseits ist hierfür nicht erforderlich.
Zur Vereinfachung finden Sie ab sofort am Ende der betreffenden Kurzgeschichten hier im Blog ein entsprechendes Cover, welches Sie nach dem Anklicken automatisch auf die Download-Seite weiterleitet.

Ich würde mich freuen, wenn Sie von dieser Möglichkeit regen Gebrauch machen und wünsche Ihnen Kurzweil beim Lesen.
Bitte berücksichtigen Sie hierbei aber unbedingt den bereits am 14.09.2011
zu diesem Thema eingestellten Artikel.

In diesem Sinne… so long… und hoffentlich bis bald!



vip

WALKER - eine Kurzgeschichte von FRIENDS (03.04.2012)

Es hatte den Anschein, als hätte die Sonne ihre Kraft schon in den frühen Morgenstunden voll zur Entfaltung gebracht. Unbarmherzig prügelte sie ihre Strahlen auf die kleine Veranda des einzigen Hauses weit und breit, in deren Schatten das an der Hauswand hängende Thermometer um neun Uhr bereits eine Temperatur von 82,4 °F anzeigte.
Im Haus selbst hingegen war es stockduster. Sämtliche Türen und Fenster waren verbarrikadiert, mit schweren Vorhängen abgedeckt und nur der Schein einer Kerze auf dem Küchentisch, an dem Chris Walker saß, der geistesabwesend auf den Artikel einer mehrere Monate alten Zeitung starrte, erhellte diesen Raum spärlich.
Erst bei genauerem Hinsehen konnte man die wenige Meter entfernt zu seinen Füßen seltsam verdreht liegenden und leblosen Körper einer jungen Frau und eines höchstens sechs oder sieben Jahre alten Jungen erkennen. Chris hatte beide mit einem gezielten Kopfschuss aus seiner 44er Automatik niedergestreckt und sie dort liegen lassen, wo sie zu Boden gegangen waren.

Als er den Abend zuvor auf der Suche nach einem sicheren Unterschlupf für die Nacht im Haus auf sie gestoßen war, hatte er sich gewundert, dass er nur die beiden dort antraf. Doch das hatte es umso einfacher für ihn gemacht.
Er hatte getan, was getan werden musste. Das Töten war ihm längst nicht mehr fremd. Und eigentlich fiel es ihm auch nicht mehr schwer. Aber ein Kind… das war für ihn eine vollkommen neue Erfahrung.
Er selbst war einst stolzer Vater gewesen, doch seine Frau und seine kleine Tochter waren nun tot. Alles hatte seinen Sinn verloren und manchmal fragte er sich, welchen Grund es für ihn gab, weiterzuleben.
Er war alleine. Die ganze Welt jagte ihn jetzt. Niemand würde Mitleid mit ihm haben und nur die Hölle würde noch auf ihn warten.

Das Haus hatte sich für ihn als Glückstreffer erwiesen. Neben dem Werkzeugraum im Keller hatte er auch noch einen separaten Vorratsraum entdeckt, der bis oben hin mit Konserven und destilliertem Trinkwasser vollgestopft war.
Da hatte jemand Vorräte angelegt, als ob der dritte Weltkrieg bevorgestanden hätte. Nun, jetzt hatten sie ihren Krieg. Auch wenn der anders aussah, als er oder irgendjemand sich das hätte vorstellen können.

Chris Walker war Ende 20 und nur die dunklen Ringe unter seinen Augen machten ihn etwas älter. Ansonsten war er eher der Typ, den Mütter sich als ihren Schwiegersohn gewünscht hätten.
Andererseits wurde niemand als Massenmörder geboren und das Grauen hatte selten ein Gesicht, das sich unübersehbar von der Menge abhob.
Chris’
Vater war bereits vor vielen Jahren wegen Mordes hingerichtet worden. Doch niemandem wurde so etwas in die Wiege gelegt. Jedenfalls redete er sich das ein.

Zum wiederholten Mal versuchte er sich beinahe verzweifelt auf den Artikel in der vor ihm auf dem Tisch liegenden Zeitung zu konzentrieren.

Energiekonzern stellt Bohrungen im ganzen Staat ein!


Doch so sehr er sich auch anstrengte, war ihm dennoch nur eine sehr selektive Wahrnehmung des gesamten Artikels möglich.

…unzählige Klagen verunsicherter und verängstigter Anwohner…

…Kontamination des Grundwassers…

…wurden im Trinkwasser erhöhte Konzentrationen u.a. von Korrosionsschutzmitteln, Methan, Magnesiumnitrat , Magnesiumchlorid, Oxydationsmitteln, Schwefelwasserstoffen, Latexpolymeren, Quecksilber, Tetramethylammoniumchlorid, Bioziden, Octylphenolethoxylat, Säuren,… festgestellt…


Die komplette Auflistung der gefundenen Schadstoffe nahm mehr als eine dreiviertel Seite ein und jeder Mensch, der halbwegs bei Verstand gewesen war hätte wissen müssen, dass das nicht ohne Folgen bleiben konnte.
Doch Chris, der damals für den Energiekonzern als leitender Ingenieur tätig und für die Bohrungen in einem Teil des Landes verantwortlich gewesen war, hätte es am besten wissen müssen. Aber alle hatten die offensichtliche Gefahr ignoriert. Der Konzern, die Medien, die Behörden, die Regierung und letztlich er selbst.

Dann waren erste Berichte aufgetaucht. Von völlig gesunden Menschen, die in der Nähe von Bohrtürmen gewohnt hatten und urplötzlich unter starken Kopfschmerzen, Übelkeit, Hautausschlag, Haarausfall, Karzinomen und weiteren ernsthaften Erkrankungen gelitten hatten. Doch der Energiekonzern hatte bei diesbezüglichen Anfragen immer wieder auf seine Pressestelle verwiesen, laut der es nicht nachzuweisen war, dass diese Erkrankungen in einem kausalen Zusammenhang zu den vom Konzern durchgeführten Bohrungen standen. Und sie hatten jedem die Scheiße aus dem Hals geklagt, der dennoch etwas anderes behauptete.
Schließlich waren Gerüchte laut geworden, dass es im ganzen Land zu mysteriösen Vorfällen gekommen wäre, bei denen bis zu diesem Zeitpunkt vollkommen unauffällige Bürger plötzlich und ohne jeden Grund wie Tiere über ihre Mitmenschen hergefallen waren und diese abgeschlachtet - andere behaupteten angefressen - hatten.
Anfangs hatten der Konzern und einige Behörden versucht, die Vorfälle zu vertuschen, hatten abgewiegelt. Irgendwelche Wahnsinnigen wären da zu Werke gewesen. Aber sie mussten feststellen, dass sich das Ganze sehr schnell zu einer Epidemie und schließlich sogar zu einer Pandemie entwickelte. Die Erkenntnis, dass sie es nicht mehr kontrollieren konnten, kam viel zu spät. Chaos und Anarchie hatten längst um sich gegriffen, die Infrastruktur war zusammengebrochen und keine Armee der Welt hätte das aufhalten können, was danach gekommen war, ohne den gesamten Planeten in die Luft zu jagen.

Resigniert wischte Chris die Zeitung mit dem Arm vom Tisch. Er hatte seine Chance gehabt. Er hatte sie vertan. Und das hatte ihn zu einem Mörder gemacht.
Langsam, fast wie in Zeitlupe erhob er sich von seinem Platz und ging auf das Küchenfenster zu. Vorsichtig schob er den dunklen Vorhang ein wenig zur Seite, um durch einen kleinen Spalt des Bretterverschlags, den er in der Nacht noch aus herumstehenden Möbeln zusammengezimmert hatte, nach draußen zu blicken.
Und da waren auch schon die ersten von ihnen. Ganz sicher würden es bald noch mehr werden. Vielleicht noch ein oder zwei Tage, dann wäre er hier nicht mehr sicher.

Walkers – Wanderer – nannte er diese Wesen. Jetzt nur noch geist- und seelenlose Kreaturen. Zum Teil bedauernswert anmutend, andere wiederum grässlich und auf unvorstellbare Weise von Krankheiten, schwersten Verletzungen und Verstümmelungen bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Ausgeburten eines nicht enden wollenden postapokalyptischen Albtraums, der nun Wirklichkeit geworden war. Eine Legion des Grauens, deren einziger Antrieb in der Gier nach frischem Fleisch – egal, ob Mensch oder Tier – bestand, was sie nun immer häufiger dazu zwang, rast- und scheinbar orientierungslos über das Land zu ziehen und durch die Wälder zu streifen. Weil es in den Städten, in denen sie einmal gelebt hatten schon längst nichts mehr gab, über das sie herfallen, das sie fressen oder wenigstens infizieren konnten.

Eigentlich erging es Chris nicht anders. Auch aus ihm war ein Walker, ein rast- und ruheloser Wanderer geworden. Mit dem Unterschied, dass er noch lebte.

Noch…


Sämtliche Rechte bei Frank S., Düsseldorf

Teil des Sammelbandes "DER TEUFEL KOMMT MIT EINEM LÄCHELN" WALKER



vip

Neue Kurzgeschichte von FRIENDS fertig gestellt (01.04.2012)

Liebe Leserinnen und Leser,

NEIN! Es handelt sich hierbei NICHT um einen Aprilscherz! Das Datum der Veröffentlichung dieses Artikels ist purer Zufall und lediglich dem Umstand geschuldet, dass ich gerade jetzt einige Minuten Zeit dafür finde, diesen hier einzustellen.

Ich hatte hier an anderer Stelle bereits darauf hingewiesen, dass ich aktuell an mehr als zwanzig Kurzgeschichten arbeite. Nach Fertigstellung einer Kurzgeschichte erachte ich es inzwischen als sinnvoll, diese einige Zeit liegen zu lassen und zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu überarbeiten. Sozusagen ein Feintuning vorzunehmen.

Diese Prozedur ist für die angekündigte Kurzgeschichte mehr oder weniger abgeschlossen und ich werde sie an dieser Stelle Anfang bis spätestens Mitte kommender Woche veröffentlichen.
Den Titel möchte ich allerdings noch nicht verraten. Ich kann aber jetzt schon sagen, dass ich zu meinen Wurzeln zurückgekehrt bin und die Geschichte wieder auf einem anderen Terrain stattfindet, als es bei der zuletzt von mir eingestellten Story
Rosaceae Rosa der Fall gewesen ist.

In diesem Sinne… so long… und hoffentlich bis nächste Woche.


vip

Manchmal kommt es anders… (26.03.2012)

Kurzgeschichten schreiben – mehr als nur ein Hobby? -Teil 2-
Liebe Leserinnen und Leser,

2002 wird immer ein Jahr bleiben, an das ich mich gut erinnern werde. Mit sehr gemischten Gefühlen.
Nick hatte in diesem Jahr eine Hochphase. Das erste eigene Buch in den Händen zu halten, wenn auch oder gerade weil in nicht unerheblichem Maße aus Eigenmitteln mitfinanziert, dieses Gefühl ist sicher nicht so ohne weiteres zu beschreiben. Und wenn ich ihm dies auch von ganzem Herzen gegönnt habe, habe ich ihn, ehrlich gesagt, auch ein wenig darum beneidet. Denn ich war mir zu diesem Zeitpunkt sicher, dass dieses Buch zumindest einen Achtungserfolg erzielen und zugleich als Türöffner für weitere Veröffentlichungen fungieren würde. Womit für Nick der Weg geebnet zu sein schien, in naher Zukunft genau das zu tun, wofür er sich berufen fühlte (der Begriff BERUF kommt schließlich nicht von ungefähr). Und ich kenne nur sehr wenige Menschen – wenn überhaupt – die das von sich behaupten können bzw. wollen.

Ich selbst konnte mich über meinen Job damals eigentlich nicht beschweren. Ich arbeitete schon beinahe acht Jahre für ein Industrieunternehmen und war für den Vertrieb in meiner Region zuständig. Die Aufgabe war ansprechend und abwechslungsreich, ich hatte täglich mit Menschen unterschiedlichster Couleur (in jeder nur erdenklichen Hinsicht) zu tun, mein Chef war einfach nur klasse und finanziell passte es ohnehin. Für jemanden, dem ideelle Werte schon immer wichtiger als materielle Werte waren, nicht schlecht. Nur kann man sich i.d.R. von Erstem nichts kaufen und so war Letzteres eben das Sahnehäubchen. Aber mein Traumjob war das nicht und all das hatte zudem auch seinen Preis.

Ich kann nicht behaupten, dass ich zu diesem Zeitpunkt eine 50-Stunden-Woche oder mehr zu beklagen gehabt hätte. Ich hatte insbesondere ausreichend Zeit für die Familie, sowohl in der Woche, als auch an den Wochenenden. Das war (und ist) das Wichtigste für mich überhaupt. Und wenn Menschen auch im Allgemeinen geneigt sind immer nach Dingen zu streben, die sie noch nicht erreicht haben oder ihr Eigen nennen können, war mir damals bereits bewusst, dass ich in meinem Leben mittlerweile viel mehr zu verlieren hatte, als es zu gewinnen gab.
Und – wie zur Bestätigung meiner schlimmsten Befürchtungen – sollte ich sehr bald feststellen, dass ich mit dieser Einschätzung nicht verkehrt lag.

Einmal ungeachtet der finanziellen Aspekte, wirft man eine Sache nicht einfach hin. Das gilt jedenfalls für mich. Als mir meine Firma nach acht Jahren eröffnete, dass sie mich fast 600 Kilometer von meinem Wohnort entfernt versetzen oder mir alternativ kündigen würde galt es, eine Entscheidung zu treffen.
Natürlich habe ich dies nicht alleine getan. Nur leider sieht in der Theorie vieles vollkommen anders aus, als in der Praxis. Und die Entscheidung für den Job und die Firma war einer meiner größten jemals begangenen Fehler.

Die ersten Monate waren eine echte Quälerei für mich und zu dieser Zeit begann dieses Ticken in meinem Kopf. Ich musste das irgendwie rauslassen. Alles, was in meinem Kopf herumspukte verarbeiten. Zum Beispiel in einem Roman.

Etwas Hirnrissigeres hätte mir kaum einfallen können.

Fortsetzung folgt…


HIER finden Sie Teil 1



vip

Gastkommentar von Nick Evans zum zweiten Jahr von NICK EVANS & FRIENDS: FAN- UND KURZGESCHICHTEN BLOG (19.03.2012)

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Eigentlich sollte mein diesjähriger Gastkommentar mit o.a. Begrüßungsformel beginnen, und eigentlich sollte dieser von mir auch pünktlich zum 2. Jubiläum erfolgt sein.

Eigentlich war dieser auch zumindest schon Anfang dieses Monats fertig, fiel aber, ob der politischen Brisanz, beim Blog-Autor durch. Und er hatte da nicht ganz unrecht: Politik hat in diesem Blog – wenigstens in der von mir im Aufruhr der Gefühle publizierten Form – nichts zu suchen. Dafür gibt es genug andere Plattformen im Netz, die sich mit diesen Themen ausführlich beschäftigen. In diesem Blog geht es in erster Linie um Unterhaltung, und das sollte auch so bleiben.

Damit Ihr Euch auch künftig leidlich gut unterhalten fühlt, wäre es sicher hilfreich, wenn Ihr hin und wieder ein paar Kommentare hinterlassen würdet – egal ob zu den hier veröffentlichten Stories oder sonstigen Einträgen.
Mal ehrlich, Leute: da geht noch mehr. Denn ein Forum wie dieses wächst auch an seinen Kritiken; an guten wie an schlechten.

Wie sagte einst mein Ur-Ur-Ur-Großvater, der Papaneuchinesische Kannibalenhäuptling Puka Wau Paprika zu dem französischen Missionar Bouffeur de Grenouille, als er diesen zum Essen einlud? „Wird ge-esse, wer auffe Tisch komme! Komm auf mache wie an.“ (Hat möglicherweise bei der Übersetzung etwas gelitten.)


Was ich schlussendlich damit sagen will: Ihr habt es mit in der Hand, ob es lebt, wie/ob es sich weiterentwickelt oder ob irgendwann an dieser Stelle wegen mangelnden Interesses ein Requiem für dieses Blog abgehalten werden muss. Wäre schade um die letzten zwei Jahre.
Und somit nochmals nachträglich herzlichen Glückwunsch zu zwei Jahren Nick Evans & Friends!
Demnächst an dieser Stelle auch wieder was Neues von mir. Versprochen!

Hoffentlich bis im nächsten Jahr.

Herzlichst, Ihr und Euer


Nick Evans

vip

Am Anfang war VIP (15.02.2012)

Kurzgeschichten schreiben – mehr als nur ein Hobby? -Teil 1-
Liebe Leserinnen und Leser,

nun will ich damit beginnen, mein Versprechen einzulösen. Aber… wo fange ich an?

Der Wunsch zu schreiben, mich auszudrücken, einem größeren Publikum mitzuteilen was mich beschäftigt, ist nicht von heute auf morgen entstanden. Vielmehr war es ein sehr langwieriger Prozess. Ständig begleitet von Zweifeln, ob es jemals auch nur irgendwen interessieren würde.
Zudem gibt es wohl kaum eine Geschichte, die nicht in irgendeiner Form von irgendjemandem irgendwann bereits einmal geschrieben wurde. Entscheidend sind nach meiner persönlichen Einschätzung zwar - vorausgesetzt, man verfügt über das notwendige Rüstzeug - die Umsetzung und der Kontext, in dem die Geschichte erzählt wird; aber…würde ich das auch hinkriegen?

Um ein halbwegs taugliches Manuskript für einen Roman abzuliefern sind (je nach Thema) i.d.R. aufwendige Recherchen erforderlich. Das kostet Zeit und ggf. auch Geld. Ein Investment, von dem kein noch unbekannter Autor weiß, ob er auch nur annähernd einmal eine Gegenleistung hierfür erhält. Und selbst wenn der Autor über ein Thema schreibt, mit dem er sehr vertraut ist, zu dem er bestenfalls sogar über Insiderinformationen verfügt ist nicht sicher gestellt, dass Literaturagenten bzw. Verleger in dem fertig gestellten Werk ausreichend Leserpotential sehen.
Dennoch habe auch ich mich zunächst (vergeblich) an einem Roman versucht …doch dazu später mehr.

Anfang 2000 war mein Freund Nick Evans bereits seit längerer Zeit als selbständiger Kurierfahrer unterwegs. Die Leerzeiten nutzte er immer, um auf einem eigens hierfür bereitgelegten Block alles Mögliche aufzuschreiben, das er eventuell einmal in seine Stories einbauen konnte, die in seinem Kopf herumspukten. Mit der Zeit hatte sich dann auch einiges an Material angesammelt und er begann, seine ersten Kurzgeschichten zu schreiben. Wir sind zusammen aufgewachsen und daher gehörte auch ich zum engsten Kreise derer, die eine Kostprobe seiner ersten literarischen Gehversuche erhielten.
Ich war damals wirklich überrascht, wie leicht es ihm zu fallen schien auch banalste Themen in spannende, teilweise sehr lustige, manchmal absurde und zum anderen wiederum nachdenklich machende Geschichten zu verpacken. Schon zu dieser Zeit hat er nie einen Hehl daraus gemacht, dass der Stil von Bukowski ihn nicht unwesentlich beeinflusst hat und aus der einen oder anderen Story las man das auch heraus, was nicht unbedingt jedermanns Fall ist. Trotzdem ermutigte auch ich ihn dort weiter zu machen. Mir gefielen seine Geschichten einfach zu gut. Sie waren so geschrieben, wie ich sie lesen wollte und sobald eine Story dialoglastig wurde merkte ich, dass er für Dialoge in meinen Augen ein besonderes Talent hat.

Schließlich legte er einem befreundeten Lektor sein vorläufiges Manuskript vor. Der hatte zwar mit Belletristik nichts am Hut, bescheinigte ihm jedoch, dass es tatsächlich Potential hatte. Die Idee zu VIP-very impertinent people (Stories von Leben und Tod), einer Sammlung von 17 Kurzgeschichten war geboren.

Genau zu dieser Zeit begann ich darüber nachzudenken, mich selbst einmal als Autor zu versuchen. Geschichten hatte ich mehr als genug im Kopf, aber es mangelte mir sowohl an der Zeit, als auch an der Motivation mich hinzusetzen und tatsächlich loszulegen. Und es sollten noch viele Monate vergehen, bis Nick Evans Kurzgeschichtensammlung veröffentlicht wurde und ich aus einem völlig anderen Grund begann, die ersten Kapitel meines geplanten Romans auf die Festplatte meines Laptops zu bannen.

Fortsetzung folgt…




vip

Kurzgeschichten schreiben – mehr als nur ein Hobby? (12.02.2012)

Liebe Leserinnen und Leser,

in drei Tagen, am 15.02.2012 feiert Nick Evans & Friends: Fan- und Kurzgeschichten Blog ein Mini-Jubiläum. Denn dann sind wir genau zwei Jahre online. Grund genug für mich, mir diesen Anlass betreffend etwas einfallen zu lassen.

Im letzten Jahr konnten Sie hier einen Gastkommentar von Nick Evans lesen und ich denke, dass ich ihn auch in diesem Jahr dazu bewegen kann, noch in diesem Monat etwas von seiner Seite hierzu zu veröffentlichen.
Ich selbst werde in diesem Zusammenhang eine lose Reihenfolge zum in der Überschrift genannten Thema starten. Und ich hoffe, dass dies zu einem noch besseren Verständnis Ihrerseits führt, welche Beweggründe in meinem Fall eine Rolle spielen, das nicht unerhebliche Risiko billigend in Kauf zu nehmen, mit einem derartigen Projekt gehörig auf die Nase zu fallen.
Individualität hat seinen Preis und ich scheue mich nicht, ihn zu zahlen. Eine entsprechende Funktion zur Abgabe Ihres konstruktiven und geschätzten Kommentars wird eingerichtet und ich würde mich über einen regen Meinungsaustausch mit Ihnen freuen.

Selbstverständlich dürfen Sie in Kürze auch wieder eine neue Kurzgeschichte erwarten. Ich persönlich arbeite aktuell an 20 (zwanzig!) Stories – den Grund dafür erfahren Sie u.a. in der genannten Rubrik Kurzgeschichten schreiben – mehr als nur ein Hobby? – und auch Nick ist in der letzten Zeit sicher nicht ganz untätig geblieben, obwohl sein aktuelles Romanprojekt definitiv Vorrang hat.

Lassen Sie sich also in den nächsten Wochen und Monaten von uns überraschen. Den ersten Teil zu Kurzgeschichten schreiben – mehr als nur ein Hobby? finden Sie jedenfalls ab kommenden Mittwoch an dieser Stelle.

In diesem Sinne… so long…



vip

VIP VIEW - Teil 10/16 (06.02.2012)

Liebe Leserinnen und Leser,

heute stelle ich hier das Exposé zur zehnten Kurzgeschichte aus Nick Evans Kurzgeschichten-Sammlung VIP – very impertinent people (Stories von Leben und Tod) vor. Im VIP Archiv (Navigationsleiste auf der linken Seite) finden Sie auf Wunsch auch die bisher veröffentlichten Teile 1/16 bis 9/16 in den Monaten

Juni 2010 (1/16 – wenn es nacht wird in der birne und 2/16 – ein seltsames paar)
Juli 2010 (3/16 – nichts zu machen und 4/16 – ein alptraum)
September 2010 (5/16 – gebt ihm einen namen)
Oktober 2010 (6/16 – im exil)
Januar 2011 (7/16 – ein killer)
Februar 2011 (8/16 – noch ein killer)
März 2011 (9/16 – very important person)


Nun aber zur aktuellen

VIP VIEW – Teil 10

ein haar in der suppe

Wenn es etwas gibt, das noch schlimmer ist als den Job des erkrankten Kollegen erledigen zu müssen, ist es, das auch noch mit leerem Magen tun zu müssen. Für Ray Loomis, unterwegs auf der Interstate 15 Richtung Las Vegas, scheint sich der Tag dann doch noch in eine positive Richtung zu entwickeln, als er mitten in der Wüste den kleinen Truck Stop entdeckt, der zumindest einen vollen Magen und ein kühles Getränk in Aussicht stellt.
Doch der Besuch in „Gottes Klo“, wie er es in späteren Erzählungen stets nennen wird, entwickelt sich tatsächlich schon sehr bald zu einer kulinarischen Reise in eine Welt, in der Kochen als Hexerei, Sauberkeit als ein Fremdwort und Körperteile vierbeiniger Kellerbewohner als Delikatesse zu gelten scheinen.
Und erst die Bedienung… Und die Gäste…


vip

Und wieder beginnt ein neues Jahr (04.01.2012)

Liebe Leserinnen und Leser,

selbst aus unterschiedlichen Gründen zuletzt zeitlich stark eingegrenzt bis verhindert, komme ich leider erst jetzt dazu.
Ich hoffe, Sie haben die Festtage in angenehmer Atmosphäre mit Ihren engsten Angehörigen/Freunden verbringen dürfen und möchte es mir nicht nehmen lassen, Ihnen allen ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr 2012 zu wünschen. Vor allem aber Gesundheit, denn ohne sie ist alles andere nichts!

Für dieses Jahr habe ich wieder einiges mehr an Bewegung in unserem Blog geplant, Konkretes kann ich aber noch nicht verraten. Ich würde mich freuen, wenn Sie uns dennoch auch weiterhin die Treue halten.

In diesem Sinne… und so long…



vip