Kurzgeschichten schreiben – mehr als nur ein Hobby? -Teil 2-
Liebe Leserinnen und Leser,
2002 wird immer ein Jahr bleiben, an das ich mich gut erinnern werde. Mit sehr gemischten Gefühlen.
Nick hatte in diesem Jahr eine Hochphase. Das erste eigene Buch in den Händen zu halten, wenn auch oder gerade weil in nicht unerheblichem Maße aus Eigenmitteln mitfinanziert, dieses Gefühl ist sicher nicht so ohne weiteres zu beschreiben. Und wenn ich ihm dies auch von ganzem Herzen gegönnt habe, habe ich ihn, ehrlich gesagt, auch ein wenig darum beneidet. Denn ich war mir zu diesem Zeitpunkt sicher, dass dieses Buch zumindest einen Achtungserfolg erzielen und zugleich als Türöffner für weitere Veröffentlichungen fungieren würde. Womit für Nick der Weg geebnet zu sein schien, in naher Zukunft genau das zu tun, wofür er sich berufen fühlte (der Begriff BERUF kommt schließlich nicht von ungefähr). Und ich kenne nur sehr wenige Menschen – wenn überhaupt – die das von sich behaupten können bzw. wollen.
Ich selbst konnte mich über meinen Job damals eigentlich nicht beschweren. Ich arbeitete schon beinahe acht Jahre für ein Industrieunternehmen und war für den Vertrieb in meiner Region zuständig. Die Aufgabe war ansprechend und abwechslungsreich, ich hatte täglich mit Menschen unterschiedlichster Couleur (in jeder nur erdenklichen Hinsicht) zu tun, mein Chef war einfach nur klasse und finanziell passte es ohnehin. Für jemanden, dem ideelle Werte schon immer wichtiger als materielle Werte waren, nicht schlecht. Nur kann man sich i.d.R. von Erstem nichts kaufen und so war Letzteres eben das Sahnehäubchen. Aber mein Traumjob war das nicht und all das hatte zudem auch seinen Preis.
Ich kann nicht behaupten, dass ich zu diesem Zeitpunkt eine 50-Stunden-Woche oder mehr zu beklagen gehabt hätte. Ich hatte insbesondere ausreichend Zeit für die Familie, sowohl in der Woche, als auch an den Wochenenden. Das war (und ist) das Wichtigste für mich überhaupt. Und wenn Menschen auch im Allgemeinen geneigt sind immer nach Dingen zu streben, die sie noch nicht erreicht haben oder ihr Eigen nennen können, war mir damals bereits bewusst, dass ich in meinem Leben mittlerweile viel mehr zu verlieren hatte, als es zu gewinnen gab.
Und – wie zur Bestätigung meiner schlimmsten Befürchtungen – sollte ich sehr bald feststellen, dass ich mit dieser Einschätzung nicht verkehrt lag.
Einmal ungeachtet der finanziellen Aspekte, wirft man eine Sache nicht einfach hin. Das gilt jedenfalls für mich. Als mir meine Firma nach acht Jahren eröffnete, dass sie mich fast 600 Kilometer von meinem Wohnort entfernt versetzen oder mir alternativ kündigen würde galt es, eine Entscheidung zu treffen.
Natürlich habe ich dies nicht alleine getan. Nur leider sieht in der Theorie vieles vollkommen anders aus, als in der Praxis. Und die Entscheidung für den Job und die Firma war einer meiner größten jemals begangenen Fehler.
Die ersten Monate waren eine echte Quälerei für mich und zu dieser Zeit begann dieses Ticken in meinem Kopf. Ich musste das irgendwie rauslassen. Alles, was in meinem Kopf herumspukte verarbeiten. Zum Beispiel in einem Roman.
Etwas Hirnrissigeres hätte mir kaum einfallen können.
Fortsetzung folgt…
HIER finden Sie Teil 1
vip
Liebe Leserinnen und Leser,
2002 wird immer ein Jahr bleiben, an das ich mich gut erinnern werde. Mit sehr gemischten Gefühlen.
Nick hatte in diesem Jahr eine Hochphase. Das erste eigene Buch in den Händen zu halten, wenn auch oder gerade weil in nicht unerheblichem Maße aus Eigenmitteln mitfinanziert, dieses Gefühl ist sicher nicht so ohne weiteres zu beschreiben. Und wenn ich ihm dies auch von ganzem Herzen gegönnt habe, habe ich ihn, ehrlich gesagt, auch ein wenig darum beneidet. Denn ich war mir zu diesem Zeitpunkt sicher, dass dieses Buch zumindest einen Achtungserfolg erzielen und zugleich als Türöffner für weitere Veröffentlichungen fungieren würde. Womit für Nick der Weg geebnet zu sein schien, in naher Zukunft genau das zu tun, wofür er sich berufen fühlte (der Begriff BERUF kommt schließlich nicht von ungefähr). Und ich kenne nur sehr wenige Menschen – wenn überhaupt – die das von sich behaupten können bzw. wollen.
Ich selbst konnte mich über meinen Job damals eigentlich nicht beschweren. Ich arbeitete schon beinahe acht Jahre für ein Industrieunternehmen und war für den Vertrieb in meiner Region zuständig. Die Aufgabe war ansprechend und abwechslungsreich, ich hatte täglich mit Menschen unterschiedlichster Couleur (in jeder nur erdenklichen Hinsicht) zu tun, mein Chef war einfach nur klasse und finanziell passte es ohnehin. Für jemanden, dem ideelle Werte schon immer wichtiger als materielle Werte waren, nicht schlecht. Nur kann man sich i.d.R. von Erstem nichts kaufen und so war Letzteres eben das Sahnehäubchen. Aber mein Traumjob war das nicht und all das hatte zudem auch seinen Preis.
Ich kann nicht behaupten, dass ich zu diesem Zeitpunkt eine 50-Stunden-Woche oder mehr zu beklagen gehabt hätte. Ich hatte insbesondere ausreichend Zeit für die Familie, sowohl in der Woche, als auch an den Wochenenden. Das war (und ist) das Wichtigste für mich überhaupt. Und wenn Menschen auch im Allgemeinen geneigt sind immer nach Dingen zu streben, die sie noch nicht erreicht haben oder ihr Eigen nennen können, war mir damals bereits bewusst, dass ich in meinem Leben mittlerweile viel mehr zu verlieren hatte, als es zu gewinnen gab.
Und – wie zur Bestätigung meiner schlimmsten Befürchtungen – sollte ich sehr bald feststellen, dass ich mit dieser Einschätzung nicht verkehrt lag.
Einmal ungeachtet der finanziellen Aspekte, wirft man eine Sache nicht einfach hin. Das gilt jedenfalls für mich. Als mir meine Firma nach acht Jahren eröffnete, dass sie mich fast 600 Kilometer von meinem Wohnort entfernt versetzen oder mir alternativ kündigen würde galt es, eine Entscheidung zu treffen.
Natürlich habe ich dies nicht alleine getan. Nur leider sieht in der Theorie vieles vollkommen anders aus, als in der Praxis. Und die Entscheidung für den Job und die Firma war einer meiner größten jemals begangenen Fehler.
Die ersten Monate waren eine echte Quälerei für mich und zu dieser Zeit begann dieses Ticken in meinem Kopf. Ich musste das irgendwie rauslassen. Alles, was in meinem Kopf herumspukte verarbeiten. Zum Beispiel in einem Roman.
Etwas Hirnrissigeres hätte mir kaum einfallen können.
Fortsetzung folgt…
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