Fehlstart ins neue Jahr - ein schlechtes Omen? (04.01.2011)

Liebe Leserinnen und Leser,

das Ende des vergangenen Jahres spiegelt in etwa den Gesamtverlauf für 2010 wieder, wie ich es erlebt habe: suboptimal!
Zu viele Baustellen, zu viel Stress und viel zu wenig Ruhephasen; irgendwann sind wir alle gezwungen, dem Tribut zu zollen. Den richtigen Zeitpunkt hierfür gibt es natürlich nicht…den völlig falschen - meiner bescheidenen Meinung nach - durchaus.

Dass ich den Sylvesterabend alleine mit meinem siebenjährigen Sohn verbringen würde, stand bereits seit einiger Zeit fest. Dass wir diesen beide gesundheitlich angeschlagen, der Kleine teilweise mit mehr als 39 Grad Fieber, durchstehen sollten, hingegen keinesfalls.
Ehrlich gesagt: wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich Sylvester einfach Sylvester sein lassen, Türen und Fenster verschlossen, das Telefon stumm gestellt, mich ins Bett gelegt und bis zum darauf folgenden Sonntag von nichts und niemandem mehr davon abhalten lassen, meinem Körper die Regenerationsphase zu gönnen, die er ganz offensichtlich fordert.

Aber die Erfahrung hat mich bereits mehrfach gelehrt, dass kleine Kinder im Allgemeinen - nicht nur mit derartigen Situationen - völlig anders umgehen (können). Und mein Sohn weigerte sich standhaft, sich diesen Abend, auf den wir uns beide gefreut hatten, wegen einer solchen Nichtigkeit vermiesen zu lassen. Es war nicht das erste Mal, dass ich mir gewünscht habe, noch etwas von DIESER Energie zu haben.

Letztlich haben wir das Fieber meines Sohnes in den Griff bekommen. Und nachdem er bereits fünf Stunden vor dem Jahreswechsel etwa alle zehn Minuten wissen wollte, wann wir denn endlich auf die Strasse gehen würden, um unsere Feuerwerkskörper zu zünden, war es schließlich so weit.
Die kühle Nachtluft tat überraschend gut und 45 Minuten waren wie im Flug vergangen. Danach war ich zwar völlig fertig, aber das war es wert gewesen. Seine leuchtenden Augen während des Feuerwerks entschädigten für vieles!

Zugegeben: Fehlstart ist demnach hier vielleicht unpassend. Misslungene Generalprobe eventuell zutreffender!?
Wie auch immer. Es ist durchaus möglich, dass dieser Sylvesterabend mir genau aus diesem Grund noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird.
Ganz sicher ist, dass es für mein Handeln und Tun keinen besseren Motivator gibt, als die eigenen Kinder. Und, davon bin ich überzeugt, ganz bestimmt geht es nicht nur mir so.

Geben wir dem neuen Jahr 2011 also eine Chance! Egal, wie es begonnen hat. Ich bin jedenfalls bereit dazu. Und Sie?



vip