Interview mit Nick Evans TEIL I (20.04.2010)

NickEvansFanBlog: Nick, fast acht Jahre sind seit der Veröffentlichung von VIP-very impertinent people vergangen. Was hast du in der Zwischenzeit gemacht und wann ist mit einer weiteren Veröffentlichung von dir zu rechnen?

NickEvans: Ich habe in der Zeit eine ganze Menge gemacht. Leider nicht allzu viel Produktives, was hier erwähnenswert wäre. Unter anderem 'ne ganze Menge schlecht bezahlter Jobs. Aber geschrieben habe ich weiterhin nebenher. Ich hoffe, daß ich bis Ende des Jahres meinen ersten Roman druckreif fertig habe. Und dann natürlich, daß sich dafür auch ein Verlag findet.

NEFB: Du willst mir doch nicht allen Ernstes weis machen, daß du in annähernd acht Jahren nicht ein einziges Manuskript fertig gestellt hast?

NE: Irgendwie schon, doch! Aber ne' Menge angefangen. Irgendwie mußte ich ja auch sehen, daß irgendwoher Kohle reinkommt. Und zum Schreiben muß ich den Kopf frei haben.


NEFB: Willst du uns etwas über dein aktuelles Projekt erzählen? 

NE: Nur soviel, daß es sehr kompromißlos sein wird. Und für viele sicher auch verstörend, weil es ein bißchen in die Tiefe geht. Vielleicht wird sich sogar der eine oder andere in meinem Protagonisten wiederfinden. Und wenn derjenige dann nicht wenigstens ein bißchen verstört ist - dann sollte er vielleicht wirklich mal einen Gedanken an eine Therapie verschwenden.

NEFB: Das klingt aber nicht nach einem Stoff für die große Masse. Oder habe ich da etwas falsch verstanden? 


NE: Ich denke mal, daß der Roman genauso gut oder so wenig für die breite Masse geeignet ist, wie jeder halbwegs vernünftig geschriebene Psycho-Thriller. Die Frage ist doch vielmehr, wie bereit jemand ist, über die Story hinaus über das Gelesene genauer nachzudenken, sprich zu versuchen, den Gedankengängen des Autors zu folgen.

NEFB: Bezugnehmend auf deine Veröffentlichung der Kurzgeschichten in VIP-very impertinent people dürfte es sich jedenfalls um eine Story handeln, die sich auch weiterhin vom Mainstream der Belletristik abhebt; das rate ich jetzt einfach mal. Ein bereits etablierter Autor dürfte es in diesem Fall deutlich einfacher haben, Zuspruch für eine entsprechende Veröffentlichung zu finden.


NE: Das mag wohl angehen. Aber ich kann nun mal keine gute Story schreiben, hinter der ich nicht stehe. Es wäre sicher bedeutend einfacher irgendeinen oberflächlichen Scheiß zu schreiben. Dann könnte ich auch alle 2 Monate einen 60-seitigen Groschenroman raushauen. Nicht falsch verstehen! Auch das will gekonnt sein. Aber mir persönlich liegt so etwas nicht.


NEFB: Wird es auch weiterhin Kurzgeschichten von Nick Evans geben?

NE: Auf jeden Fall! Das wird immer das Steckenpferd von Nick Evans bleiben. Ich überlege sogar ernsthaft, meine Romane, die ich hoffentlich in naher Zukunft noch fertigstellen werde, unter anderem Namen zu schreiben, um die Bereiche ein wenig abzugrenzen.


NEFB: Bei deiner aktuellen Situation hört sich das für mich nach suboptimaler Nutzung der dir zur Verfügung stehenden Ressourcen an. Ich meine, 24 Stunden am Tag reichen da doch gar nicht, wenn man bedenkt, daß du dich zudem noch um deinen Lebensunterhalt kümmern mußt. Vom Schreiben kannst du ja noch nicht leben!

NE: Was soll ich dir jetzt bitteschön darauf antworten? Such dir was aus.


NEFB: Dann stelle ich die Frage anders: ich persönlich habe natürlich auch meine Favoriten aus der Sammlung deiner bereits veröffentlichten Kurzgeschichten längst ausgewählt. Meiner bescheidenen Meinung nach sind da einige geniale Ideen dabei, und man hätte aus diesen Kurzgeschichten doch durchaus jeweils einen kompletten Roman machen können. Das Potential dafür sollte vorhanden sein (z.B. bei ein alptraum). Kommt dir das dann nicht wie Perlen vor die Säue werfen vor?

NE: Ganz und gar nicht. Die Kurzgeschichte hat dem Roman gegenüber einen ganz entscheidenden Vorteil: Wenn du sie richtig schreibst, sollte sie nie langweilig werden. Man kann natürlich auch viele Kurzgeschichten künstlich und unnötig in die Länge ziehen. Aber das ist nicht mein Ding. Kurzes Vorspiel - hammerharter Sex - und am Ende vielleicht noch ein wenig kuscheln. So liebe ich das. Und so schreibe ich. Wobei ich auf das Kuscheln zum Schluß eigentlich immer ganz gerne verzichte. Aber wer meine Geschichten kennt, weiß auch das.

NEFB: So so! Das eröffnet uns ja völlig neue Perspektiven deine Person betreffend. Aber Spaß beiseite. Du wirst also definitiv weiter Kurzgeschichten schreiben. Werden wir auch hier im Blog noch die eine oder andere davon lesen dürfen?


NE: Ich denke, daß ich da noch die eine oder andere Geschichte zur Verfügung stellen werde, die ich vielleicht dann irgendwann - thematisch aufeinander abgestimmt - in einem weiteren Buch mit Kurzgeschichten zusammenfassen werde. 

NEFB: Ich möchte nochmals auf eine von dir eben getroffene Aussage zurückkommen.
Diejenigen, die VIP-very impertinent people gelesen haben, können – so oder so – mit deinem Namen etwas anfangen. Und die Leserinnen und Leser dieses Blogs sicherlich ebenfalls. Wenn du nun aber planst, deine erste Novelle eventuell unter einem anderen Pseudonym als dem bisherigen zu veröffentlichen, ist das dann nicht eher als kontraproduktiv zu werten? 


NE: Für Nick Evans sicherlich. Aber abgesehen von der Absicht, eine klare Abgrenzung zwischen den Kurzgeschichten und meiner Tätigkeit als Romanautor zu schaffen, gibt es noch andere Gründe, die für ein Pseudonym sprechen, zu denen ich nur soviel sagen will: ich hab’ in der Vergangenheit zu viele Fehler meine Schreiberei betreffend gemacht.

NEFB: Fehler, die da wären?


NE: Das gehört hier nicht her.


NEFB: Ok! Dann aber noch einmal zu deinem Vorhaben, deine erste Novelle nicht unter dem Pseudonym Nick Evans zu veröffentlichen:
du sagst selbst, daß dies kontraproduktiv für Nick Evans wäre. Das größere Problem scheint für mich allerdings darin zu bestehen, einem Verlag oder Literatur-Agenten begreiflich zu machen, daß du mit dieser Entscheidung auf die potentiellen Käufer deines neuen Buches verzichten willst, denen du mittlerweile ein Begriff bist. Völlig unbekannte Autoren haben es ohnehin schwer genug. 


NE: Machen wir uns doch nichts vor und schauen uns mal ein wenig in der Realität um: finanziell gesehen war V.I.P. ein Flop. Ich denke nicht, daß ich da allzu viel zu verlieren hätte. Sollte sich an der Tatsache irgendwann etwas ändern, kann ich mir immer noch überlegen, ob ich den Namen auf dem Buchtitel ändere.

NEFB: Aber dann wäre z.B. dieses Blog vergebene Liebesmühe. Denn niemand hier würde erfahren, daß du endlich wieder etwas veröffentlicht hast!

NE: Dann muß dir irgendwie durchgegangen sein, daß ich meine Short-Stories nach wie vor als Nick Evans veröffentlichen werde. Aber warte doch erst mal die Zeit ab.


NEFB: Ich merke schon, du weichst mir aus. Aber gut, ich will mich hier auch gar nicht verbeißen! Themenwechsel: wenn es mit dem Schreiben wider Erwarten nicht klappt,...


...to be continued... (lesen Sie die Fortsetzung des Interviews)


Abdruck und Vervielfältigung des Interviews ohne Genehmigung nicht erlaubt!



vip

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