Reif zur Veröffentlichung? (04.05.2012)

Kurzgeschichten schreiben – mehr als nur ein Hobby? (Teil 3)

Liebe Leserinnen und Leser,

mit diesem Artikel zum Thema Kurzgeschichten schreiben – mehr als nur ein Hobby? verlasse ich kurz den ursprünglich geplanten chronologischen Faden dieser Serie, weil er zum einen sehr aktuell ist und zum anderen hervorragend in die Rubrik passt.

Die Zeit, die zwischen den Veröffentlichungen meiner letzten beiden Kurzgeschichten liegt, beträgt mehr als 7 Monate! Für ein Kurzgeschichten-Blog, das natürlich von neuen Inhalten lebt, ohne die es keine nennenswerte Zahl an (auf Dauer wiederkehrenden) Besuchern gibt und das ohnehin mit einem schier übermächtigen Wettbewerb zu tun hat, eigentlich eine traurige Angelegenheit. Zumal ich selbst bereits ein anderes Ziel für unsere Präsenz kommuniziert hatte und das Portfolio in Bearbeitung befindlicher Stories (zumindest mich betreffend – bei Nick haben andere Prioritäten z.Zt. Gültigkeit) nicht schlecht gefüllt ist.

ABER…

Mit dem ABER, das ist immer so eine Sache! Ich will mich hier gar nicht auf die billige Art und Weise herausreden, sondern es genau so schildern, wie es ist.

In der Art, wie Sie das Blog heute vorfinden, war es ursprünglich überhaupt nicht geplant! Und auch nach mittlerweile mehr als zwei Jahren im Netz bin ich mir relativ sicher, dass Sie noch nicht die Endversion unseres Auftritts gesehen haben.
Das ganze war damals noch als ein Spaß - nennen Sie es - aus einer Bierlaune heraus - und als Überraschung für Nick gedacht, der mit dem Erstellen einer eigenen Internetpräsenz bis heute nicht allzu viel am Hut hat. Es sollte lediglich ein Fan-Blog für eine alles in allem zunächst doch sehr übersichtliche Gemeinde werden. Somit wäre auch die für mich damit verbundene Arbeit in einem überschaubaren Rahmen geblieben.
Erst während der Arbeit mit und an dem Blog reifte langsam die Erkenntnis in mir, dass alle bis dato investierte Zeit vergebens gewesen wäre, hätte ich es auch weiterhin nur so nebenher betrieben und mit Inhalten gefüllt.

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch! Bezüglich der Qualität eines Internetauftritts wird es i.d.R. immer geteilte Meinungen geben. Sei es die graphische Umsetzung oder die inhaltliche Gestaltung. Wir sind ein noch sehr junges Blog und von Perfektion weit entfernt. Sowohl das eine, als auch das andere betreffend.
Doch sollte SEO irgendwann einmal unser einziges Problem darstellen, wäre ich auch bereit, professionelle (und somit wahrscheinlich kostenpflichtige) Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Aber (da ist schon wieder dieses Wort!) sein wir doch einmal ehrlich: wenn nicht bereits die Ladezeiten einer Seite Ihre Geduld über die Maßen strapazieren, die benutzten Farben keinen epileptischen Anfall bei Ihnen auslösen und das Schriftbild einigermaßen ordentlich ausfällt, kommt es doch hauptsächlich auf den Inhalt an, oder?

Was meine Artikel und natürlich unsere Kurzgeschichten im besondern Maße anbetrifft, haben wir hier sehr wohl kontinuierlich die Möglichkeit, uns weiter zu entwickeln.

Warum ich Ihnen das alles erzähle?

Nun; ich komme auf den eingangs erwähnten zeitlichen Abstand zwischen den beiden zuletzt eingestellten Kurzgeschichten zurück:
auch wenn Sie selbst noch nie eine Geschichte o.ä. geschrieben haben, hat die/der eine oder andere von Ihnen vielleicht schon einmal einen Brief gelesen, den er einige Zeit zuvor selbst verfasst hat. Und es kommt manchmal vor, dass man plötzlich einen Rechtschreibfehler entdeckt, der einem auch nach dem xten Überlesen des Briefes verborgen geblieben ist. Oftmals findet man Formulierungen, die man im Nachhinein vielleicht anders gewählt hätte. Und hin und wieder einzelne Sätze oder ganze Passagen, auf die man auch gänzlich hätte verzichten können.

Ebenso verhält es sich mit meinen Kurzgeschichten. Nicht umsonst lasse ich fertige Geschichten mittlerweile monatelang auf Eis liegen. Das macht sie noch immer nicht perfekt. Meiner Meinung nach jedoch um einiges besser.
Es gibt bereits veröffentlichte Kurzgeschichten von mir im Blog, die ich heute wahrscheinlich in dieser Form nicht mehr veröffentlichen würde. Warum ich sie damals so hier eingestellt habe, wird in weiteren Folgen zu dieser Serie klar werden. Inzwischen habe ich jedenfalls festgestellt, dass sich nach einiger Zeit z.B. zwei verschiedene Stories zu einer Kurzgeschichte zusammenfassen lassen. Das liegt z.T. in der Aktualität von Allerweltsthemen begründet, die mich zwischenzeitlich geradezu anspringen und die mir plötzlich die Möglichkeiten geben, Handlungsfäden zu verknüpfen, die ich ursprünglich mit einem völlig anderen thematischen Hintergrund verbunden hatte. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil beim Verfassen von Kurzgeschichten (im Gegensatz zu Novellen/Romanen).

Nicht zu vergessen bleibt, dass oftmals nur geringfügige Änderungen des Textes, das Weglassen von einzelnen Sätzen oder ganzer Passagen, eine geänderte Absatzgestaltung oder lediglich die Anpassung des Titels der Kurzgeschichte derselben eine vollkommen andere Richtung geben und ihre Grundaussage in einem völlig anderen Licht dastehen lassen können.

Die Idee zu
WALKER ist noch gar nicht so alt. Und für das Gerüst habe ich gerade einmal fünf Minuten gebraucht. Während der Fertigstellung ließ ich mich jedoch immer wieder durch ein anderes Thema ablenken (das passiert mir übrigens sehr häufig), welches mich parallel hierzu beschäftigte, für welches ich eigentlich eine eigenständige Story vorgesehen und für die bereits seit langer Zeit ein fertiges Gerüst gestanden hatte.
Inzwischen können Sie sich sicher vorstellen, was passiert ist!?

Ich bin überzeugt davon, dass es nur von Vorteil sein kann, sich nicht konsequent an einem Thema festzubeißen und womöglich irgendwann an einer Schreibblockade zu verzweifeln. Neue Idee, neue Geschichte. Und nach einiger Zeit fügt sich beinahe alles fast wie von selbst zusammen. Bei mir funktioniert das jedenfalls.

Somit ist auch nicht ausgeschlossen, dass zukünftig wieder in erheblich kürzeren Abständen gleich mehrere neue Kurzgeschichten hier veröffentlicht werden können. Je größer das Portfolio an Ideen und begonnener Stories, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit dafür. Und um es mit einem letzten ABER abzuschließen: sich deshalb (zumindest zeitlich) selbst unter Druck zu setzen, macht nun überhaupt keinen Sinn.
Egal, was man im Leben anfasst; meistens leidet unter derart ungünstigen Voraussetzungen die Qualität dessen, was man als Ergebnis abliefert.


Fortsetzung folgt…


vip